Wenn sich die Umfragen zur US-Präsidentenwahl bewahrheiten, wird am Mittwochmorgen ein Ausdruck zum geflügelten Wort der Berichterstattung werden: too close to call, Kopf-an-Kopf-Rennen – die Kandidaten Kamala Harris und Donald Trump liegen in den Auszählungen in hart umkämpften Bundesstaaten so dicht beieinander, dass man noch nicht klar entscheiden kann, wer gewonnen hat. Diese Entscheidung, den call des Gewinners, machen in den USA traditionell die großen Fernsehsender ABC, CBS und NBC und die Kabelkanäle CNN, Fox News und MSNBC. Sie alle stützen sich auf eigene Analysten, aber vor allem auf die Wahlexperten der Nachrichtenagentur AP. Deren decision team wertet die Auszählungen in allen Wahlbezirken auf Grundlage der Meldungen von 4000 Reportern aus. Erst wenn die AP-Experten sich sicher sind, dass der zurückliegende Kandidat in möglicherweise noch ausstehenden restlichen Auszählungen – etwa von Briefwahlstimmen – den Rückstand nicht mehr aufholen kann, machen sie den call. Die Entscheidung von AP ist nach wie vor sozusagen der Goldstandard für die Feststellung des Wahlsiegers. 2020 wurde Joe Biden erst vier Tage nach der Wahl von AP zum Gewinner ausgerufen.
Aktuelles Lexikon:Too close to call

Ein Ausdruck, der dank der Präsidentenwahl in den USA in den nächsten Tagen wieder in aller Munde sein dürfte.
Von Reymer Klüver

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