Der Hillbilly, wörtlich übersetzt der Willi aus den Bergen, wer oder was wird der schon sein? Ein Hinterwäldler, der von nichts eine Ahnung hat und einem fast lächerlich einfachen Wertesystem anhängt. Einem, in dem Familie alles ist, in dem aber Gewalt zum Alltag gehört. Das Gewehr steht griffbereit hinter der Tür, und man geht damit raus, um rumzuballern. Der Hillbilly ist in der US-Kulturgeschichte eine janusköpfige Ikone, wie der Historiker Anthony Harkins es in seinem 2005 veröffentlichten Buch beschrieb: Mal macht man sich über die Hillbillys lustig, mal preist man ihr bockbeiniges Bewahren traditioneller Werte. Ein Hillbilly ist ein Weißer, eine Weiße, häufig irisch-schottischer Abstammung, der oder die in den Mittelgebirgen der Appalachen oder Ozarks mehr haust denn wohnt. Vor allem in den Zeiten der Großen Depression und nach dem Zweiten Weltkrieg zogen Weiße aus den Appalachen zu Tausenden in die Industriestädte im Norden; die Migration wie auch die häufig genutzten Straßen wurden als „Hillbilly Highway“ bezeichnet. Die Lebensumstände zeichnete James David Vance 2016 in seiner autobiografisch geprägten „Hillbilly-Elegie“ nach. Jetzt berief Republikaner Donald Trump ebendiesen Autor zum Vizepräsidentschaftskandidaten.
Aktuelles Lexikon:Hillbilly

In den USA Bezeichnung für einen Hinterwäldler, der Familientreue, aber auch Armut und Gewalt kennt. Einer von ihnen wurde jetzt Vizepräsidentschaftskandidat.
Von Johanna Pfund
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