Das englische Wort Tattoo und das deutsche „Tätowieren“ kommen aus dem polynesischen Sprachraum. Im Samoanischen hat tatau mehrere Bedeutungen, darunter „richtig“ und im weiteren Sinne „kunstgerecht“. Der britische Seefahrer James Cook hatte diesen Begriff im 18. Jahrhundert von seinen Reisen mitgebracht. Die Kunst, menschliche Haut mit dauerhaften Zeichen zu versehen, ist dabei in vielen Regionen und Epochen weitverbreitet. So ist die rund 5300 Jahre alte Gletschermumie Ötzi tätowiert; die Skythen der Eisenzeit nutzten dieses sehr physische Ausdrucksmittel, Japaner seit dem dritten Jahrhundert nach Christus und etliche Europäer im Mittelalter. Manche Körperbilder haben kultische Bedeutung, andere suggerieren die Zugehörigkeit zu einem Milieu oder ästhetische Vorlieben, wie das bei den Seefahrern der Moderne oder manchen Künstlern der Fall ist. Es kann um Mode gehen, um Protest oder darum, radikale politische Überzeugungen zu markieren. Letzteres ist der Fall bei Rechtsextremisten, die sich ihre Symbole und Begriffe stechen lassen. Dazu gehören Erinnerungen an die Zeit der Kreuzzüge, etwa der Spruch „Deus vult“, „Gott will es“, und bestimmte Kreuze. Damit zeigt sich gerne Pete Hegseth. Der radikale Christ soll unter Donald Trump US-Verteidigungsminister werden.
Aktuelles Lexikon:Tattoo
Menschen unterschiedlicher Zeiten und Kulturen nutzen diese Technik. Darunter sind auch Radikale wie der künftige US-Verteidigungsminister.
Von Kia Vahland
USA:Zur Rechten Gottes
Der radikale Christ Pete Hegseth wird Donald Trumps neuer Verteidigungsminister. Auf seiner Brust: ein Kreuzritter-Tattoo – eins von vielen christlichen Symbolen, die Rechtsextreme fleißig zweckentfremden. Über das Kreuz mit dem Rassenkrieg.
Lesen Sie mehr zum Thema