Die Nachricht rief vielerorts Entsetzen hervor: Das US-Militär will als Reaktion auf die teils militanten Proteste gegen die Migrationspolitik von Präsident Donald Trump etwa 700 Soldaten der Marines nach Los Angeles entsenden. Die Marines genießen in den USA sehr hohes Ansehen und sind, anders als der Name suggeriert, nicht Teil der Marine, sondern neben Heer, Luftwaffe und der Marine eine eigene Teilstreitkraft, die auch über Panzer und Kampfflugzeuge verfügt. Zu ihr gehören etwas mehr als 180 000 Soldatinnen und Soldaten, etwa so viele, wie die Bundeswehr hat. Die Truppe geht auf den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1775 zurück, wo die continental marines sowohl Landungen von See her als auch Spezialeinsätze übernahmen. Die Marines haben einen eigenen Korpsgeist und verstehen sich als Eliteformation. Sie kämpften in fast allen Kriegen der USA an vorderster Front – etwa gegen äußere Feinde wie die Japaner im Pazifik während des Zweiten Weltkriegs. So heißt es in dem 1941 entstandenen Gedicht „My Rifle – A Warrior’s Creed“ etwa: „Diesen Schwur leiste ich vor Gott. Mein Gewehr und ich sind Verteidiger meines Landes. Wir sind die Überwinder meines Feindes.“ Dass dieser Feind aber in Los Angeles zu finden ist, bezweifeln viele Amerikaner.
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Ein Teil der amerikanischen Streitkräfte, der, anders als der Name suggeriert, nicht zur Marine gehört.
Von Joachim Käppner
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