Corona:Das Virus im Gepäck

Schärfere Kontrollen an den Grenzen mit einem strikten Test- und Quarantäneregime sind richtig. Denn wer auf Reisen geht, soll bei seiner Rückkehr nicht jene anstecken, die brav zu Hause geblieben sind. Doch viel wichtiger wäre noch etwas anderes.

Von Christina Berndt

Auch der Sommer 2020 war schon ein Sommer der Erholung vom Virus. Doch an seinem Ende stiegen die Infektionszahlen, die zweite, besonders tödliche Welle der Pandemie begann. Oftmals hatten Reisende das Virus aus dem Urlaub mitgebracht. Das soll in diesem Jahr nicht wieder passieren, schon gar nicht angesichts der hochansteckenden Delta-Variante. Zu Recht fordern zahlreiche Politiker deshalb schärfere Kontrollen an den Grenzen. Reiserückkehrer sollen zudem mehr als nur einen Schnelltest durchlaufen und strengere Quarantäneregeln befolgen.

Die Idee ist grundsätzlich richtig: Wer auf Reisen geht, noch dazu in ein Risikogebiet, soll am Ende wenigstens nicht jene anstecken, die vernünftigerweise zu Hause geblieben sind oder auf weniger riskante Art die Ferien verbracht haben. Und durch konsequente Tests unter Reisenden können unangenehme Mitbringsel entdeckt werden. Das hat die Insel Mallorca bewiesen, die nach den Osterferien trotz hoher Inzidenzen in den Heimatländern ihrer Touristen immer noch kaum Fälle verzeichnete.

Doch weitere Verordnungen zu erlassen, ist sekundär. Noch viel wichtiger wäre es, die längst bestehenden Regelungen durchzusetzen. Allzu leicht können Menschen derzeit ohne verlässlichen Test ins Land einreisen und sich der Quarantäne entziehen.

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