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In diesen Zentrifugen in Natans hat Iran  Uran angereichert, hier ein Foto der iranischen Atomorganisation von 2019.
In diesen Zentrifugen in Natans hat Iran  Uran angereichert, hier ein Foto der iranischen Atomorganisation von 2019. (Foto: dpa)

Ein Verfahren, um die richtigen Uran-Atome für die Stromerzeugung zu gewinnen. Oder auch für eine Atombombe, nach der Iran streben soll.

Von Theresa Palm

Die gefährlichsten Bomben der Welt entstehen mit filigranem Gerät:  Zentrifugen bilden das Herzstück von Anlagen zur Urananreicherung. Damit Uran in einer Atombombe – aber auch für Kernkraftwerke – eingesetzt werden kann, muss das Element gefiltert werden. Denn in der Natur kommen hauptsächliche schwere Uran-Atome mit der Massenzahl 238 vor. Dagegen macht das Isotop U-235 nur 0,72 Prozent aus. Zur Waffenfähigkeit muss dieser Anteil aber bei mehr als 80 oder 90 Prozent liegen, für Atomstrom reichen weniger als fünf Prozent. Das Verfahren, um diesen Anteil zu erhöhen, heißt Anreicherung. Dafür wird Uran zunächst gasförmig gemacht, dann schleudern Zentrifugen das Uran-Hexafluorid-Gas: Das schwere U-238 sammelt sich am Rand, in der Mitte verbleibt das leichtere Uran-235. Iran betreibt mehr als 13 000 Zentrifugen in Natans und 3000 in Fordo, wo die USA in der Nacht zum Sonntag bunkerbrechende Bomben abwarfen. Ob die Zentrifugen nach dem Beschuss dort zerstört sind, ist unklar. In Natans sind die empfindlichen Rotorblätter der Zentrifugen laut UN-Atomaufsicht beschädigt, weil sie durch einen Stromausfall unkontrolliert herunterfuhren und gegen die Wände der Kammern krachten.

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