Der alte Fuchs hat getan, was er am besten kann: Er lenkte ab und verteilte Steuergeld. Viktor Orbán verkündete den Ungarn just am Dienstagmorgen die freudige Botschaft, dass seine Regierung die Renten um 15 Prozent erhöhen werde. Natürlich war das die Top-Nachricht in den Medien. Dabei war etwa 1300 Kilometer entfernt, in Brüssel, nur Stunden zuvor beschlossen worden, 6,3 Milliarden Euro an Fördergeld für Ungarn einzufrieren, wofür Budapest zwei Vetos kassieren und zahlreiche Versprechen für künftiges Wohlverhalten abgeben musste. Das wiederum wurde, Orbán-like, daheim als Sieg verkauft. Schließlich hätte es auch viel schlimmer kommen können.
Ungarn:Europa hat Viktor Orbán viel zu lange gewähren lassen
Lesezeit: 3 min
Die Lehrer streiken und einst loyale Gefolgsleute üben Kritik: Premierminister Viktor Orbán steht gerade häufiger im Regen.
(Foto: Petr David Josek/AP)Die EU friert Fördermittel für Budapest ein und feiert das als großen Erfolg. Natürlich kann man das so sehen. Die entscheidende Frage aber lautet: Ist die Demokratie in Ungarn noch zu retten?
Kommentar von Cathrin Kahlweit
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Das Herpesvirus CMV ist die häufigste infektiöse Ursache für Fehlbildungen bei Kindern«
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt
Kinderschlaf
Wie schläft mein Kind endlich durch?
Hauptbahnhof Stuttgart
Überirdisch schön
Russland
"Frieden und Frieden und Frieden"