Deutschland und Ukraine:Angst und Zorn

Deutschland und Ukraine: Zu viel der Veränderung, und dann so schnell: Demonstranten am Sonntag bei der Mai-Kundgebung des DGB in Düsseldorf.

Zu viel der Veränderung, und dann so schnell: Demonstranten am Sonntag bei der Mai-Kundgebung des DGB in Düsseldorf.

(Foto: IMAGO/Christoph Hardt/IMAGO/Panama Pictures)

Nie wieder Krieg? Nie wieder Auschwitz? Noch nie standen Deutschland und seine Regierung vor einer solch schweren Abwägung.

Kommentar von Stefan Braun

Um die Dimension dessen zu verstehen, was in Deutschland gerade passiert, muss man ein Jahr zurückgehen. Im Mai 2021 ist der damalige Parteichef der Grünen, Robert Habeck, in der Ukraine gewesen. Dort machte er einen Vorschlag, über den sich fast das ganze Land erregte. Nach einem Besuch an der damals euphemistisch "Kontaktlinie" genannten Front plädierte er dafür, die Ukraine mit "Defensivwaffen" zu unterstützen. Ein Sturm brach los; politische Mitstreiter wie Konkurrenten bezeichneten ihn wahlweise als naiv oder verrückt oder unerfahren. Der Vorschlag wurde vom Tisch gewischt, als sei er ein lästiges Staubkorn.

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