Friedrich Merz hat sein Amt in der Überzeugung angetreten, dass seine Kanzlerschaft eine außenpolitische sein muss. Damit folgte er der Einsicht, dass es maßgeblich auf Deutschland ankommen wird, ob Europa sich der Angriffe seiner Feinde und früheren Freunde erwehren kann. Wie richtig diese Einschätzung ist, bekommt Merz nun schon nach zwei Wochen im Amt mit voller Wucht zu spüren. Das für die Ukraine desaströse Ergebnis des Telefonats zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ist auch die erste große Niederlage für Friedrich Merz. Der neue Kanzler hatte darauf gesetzt, Trump für Druck auf Putin gewinnen zu können. Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte das gelingen. Nun muss Merz erkennen: In Trumps Welt segeln die Europäer immer in schwerer See. Es gibt keinen sicheren Hafen.
MeinungFriedensbemühungen:Merz ist für die Ukraine ins Risiko gegangen – und vorerst an Trump gescheitert

Kommentar von Daniel Brössler
Lesezeit: 2 Min.

Der Kanzler hat den westlichen Schulterschluss gegen Russland gesucht, um Kiew zu helfen. Doch der US-Präsident lässt ihn hängen. Richtig war der Versuch trotzdem.

Krieg gegen die Ukraine:Trump kündigt „sofortige“ Verhandlungen an
Der US-Präsident nennt die Stimmung beim Telefonat mit dem russischen Machthaber Putin „ausgezeichnet“ und teilt mit, Russland und die Ukraine würden Gespräche beginnen. Mehr Druck auf den Kremlchef will er offenbar nicht ausüben. Europäische Regierungen reagieren skeptisch.
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