Es ist noch nicht lange her, da hieß es: "2015 darf sich nicht wiederholen." Das war im vergangenen Sommer, als die Taliban nach 20 Jahren wieder in die afghanische Hauptstadt Kabul einmarschierten. Die Bilder, wie Afghanen sich an startende Flugzeuge klammerten und wenige Minuten später wie schwarze Punkte vom Himmel fielen, schockierten Menschen weltweit. Doch es dauerte nicht lange und die globale Empathie schwand, während führende deutsche Politiker mitten im Bundestagswahlkampf vor einer neuen Flüchtlingsbewegung warnten - und das, obwohl die meisten Afghanen im Land festsaßen. Widerstand kam nicht nur von AfD-Funktionären, sondern auch von CDU-Spitzenpolitikern wie dem damaligen Kanzlerkandidaten Armin Laschet oder Julia Klöckner.
Krieg in der Ukraine:Ist die Flüchtlingspolitik nur für Schutzsuchende aus Europa human?
Am Berliner Hauptbahnhof eine Frau Familien, die auf der Flucht vom Krieg in der Ukraine sind, ein Bett in ihrem Zuhause an.
(Foto: IMAGO/Political-Moments/IMAGO/Political-Moments)Die Willkommenskultur für Menschen aus der Ukraine funktioniert in Deutschland und vielen anderen Ländern. Nun geht es darum, das Leid von Geflüchteten nicht gegeneinander auszuspielen - und um die Glaubwürdigkeit Europas.
Kommentar von Dunja Ramadan
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