Westbalkan-Konferenz:Ein Weg voller möglicher falscher Abzweigungen

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Wie viele Flaggen sollen es einmal sein? Fahnen der Ukraine und der EU vor dem Europaparlament in Straßburg. (Foto: IMAGO/Winfried Rothermel/IMAGO/Winfried Rothermel)

Ein EU-Beitritt der Ukraine wäre eine strategische Entscheidung für ganz Europa, eine Entscheidung, die stärken kann.

Gastbeitrag von Timothy Garton Ash

Welch einen Unterschied ein Krieg macht. Vor vier Monaten noch hätten die führenden Politiker Frankreichs, Deutschlands und Italiens keinesfalls die Kandidatur der Ukraine für einen EU-Beitritt unterstützt. Doch vergangene Woche waren sie dann da im sonnigen Kiew und befürworteten es ausdrücklich. Am Donnerstag nun hat der Europäische Rat in Brüssel beschlossen, in aller Form Ukraine und Moldau als Beitrittskandidaten zu akzeptieren. Das könnte tatsächlich eine der "Schlüsselentscheidungen im ersten Drittel des 21. Jahrhunderts" sein, wie es Präsident Wolodimir Selenskij formuliert hat. Es könnte den Beginn einer weiteren EU-Osterweiterung markieren, so wichtig wie die erste nach dem Kalten Krieg. Der antike griechische Philosoph Heraklit trifft es wieder einmal: "Krieg ist der Vater aller Dinge".

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