Von diesem Sonntag an bis zur Bundestagswahl am 23. Februar gibt es nicht viele Tage, an denen keine Spitzenkandidaten irgendwo im Fernsehen in irgendeiner Debattensituation zu sehen sind – zu zweit, zu viert, zu mehreren. Nicht nur die TV-Debatten selbst, sondern vor allem auch ihre Nachbereitung im Netz werden von nun an einen erheblichen Teil des öffentlich vermittelten Wahlkampfs ausmachen. Dies bedeutet auch eine Verengung des Wahlkampfs auf Politik als Phänotyp, auf die persönliche Darstellung der Protagonisten, auf das Schauspiel. Oft kommt es nicht so sehr darauf an, was sie sagen, sondern darauf, wie sie es sagen und was sie dabei für einen Eindruck machen. Als Ende Juni vergangenen Jahres Donald Trump und Joe Biden im CNN-Studio aufeinandertrafen, bestand das Resultat dieser Veranstaltung darin, dass alle Welt sah, wie sehr das Alter Biden zusetzte. Biden, der Eindruck, hatte Biden, den Präsidenten, politisch vernichtet.
MeinungTV-Debatten:Es kommt nicht so sehr darauf an, was sie sagen, sondern wie sie es sagen
Kommentar von Kurt Kister
Lesezeit: 3 Min.

Bis zur Bundestagswahl wird von diesem Wochenende an ein Fernsehduell der Spitzenkandidaten das andere jagen - mit der Besonderheit, dass sie allesamt eher unbeliebt sind. Warum das Format dennoch wichtig bleibt

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