MeinungTürkei:Erdoğan scheint mit der Verhaftung seines Rivalen jedes Maß zu verlieren

Portrait undefined Tomas Avenarius

Kommentar von Tomas Avenarius

Lesezeit: 1 Min.

Demonstranten protestieren in Istanbul gegen die Verhaftung des Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu (Foto: Francisco Seco/dpa)

Der Präsident lässt seinen Herausforderer noch vor der Nominierung festnehmen. Das zeigt, dass er sich wenig Siegeschancen ausrechnet. Und dass er den Blick fürs Wesentliche verloren hat.

Ein Machthaber, der seinen Herausforderer wenige Tage vor der Nominierung festnehmen und ihm von einer willfährigen Justiz einen Strauß fadenscheiniger Vorwürfe anhängen lässt, muss ziemlich nervös sein. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan fürchtet den populären Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu offenbar so sehr, dass er landesweite Massendemonstrationen lieber in Kauf nimmt, als einen fairen Wettkampf an der Wahlurne zu riskieren. Was das heißt, ist sonnenklar: Erdoğan bewertet seine Siegeschancen in einem halbwegs sauberen Wahlkampf um die Präsidentschaft als mau.

Zur SZ-Startseite

Türkei
:Erdoğan-Rivale İmamoğlu als Bürgermeister suspendiert

Das teilt das türkische Innenministerium mit. Zuvor hatte ein türkisches Gericht Untersuchungshaft angeordnet. Dem Erdoğan-Rivalen wird Korruption und Unterstützung der PKK vorgeworfen. In mehreren türkischen Städten kommt es zu Protesten.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: