Tübingen:Parken muss teurer werden

Es ist sinnvoll, die Preise für die zahlreicher werdenden Campingbusse und SUVs besonders stark anzuheben, wie dies Tübingen plant.

Von Claudia Henzler

In München kostet ein Tiefgaragenparkplatz im Monat so viel wie andernorts ein Studentenzimmer. Wer sein Auto auf der Straße abstellt, kann also viel Geld sparen: Gerade mal 30 Euro pro Jahr verlangt die Stadt für einen Bewohnerparkausweis. Das ist absurd, doch die Gebühr war lange bundesweit gedeckelt. Inzwischen liegt die Zuständigkeit bei den Ländern, was in Bayern noch keine Folgen hatte, aber in Baden-Württemberg. Dort wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Städte die Preise selbst festlegen können. Das ist sinnvoll, weil sie am besten wissen, wie groß der Parkplatzmangel ist.

Autos stehen gerade in Städten die meiste Zeit unbenutzt herum, wo man vieles zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen kann. Wenn Parken teurer wird, werden einige Stadtbewohner überlegen, ob sie den eigenen Wagen wirklich brauchen, oder ob sie auf Bus, Bahn und Carsharing-Angebote umsteigen sollten.

Allerdings dürfen die Gebühren nicht dazu führen, dass nur noch Menschen mit hohem Einkommen im öffentlichen Raum parken. Es ist deshalb sinnvoll, die Preise für die zahlreicher werdenden Campingbusse und SUVs besonders stark anzuheben, wie dies Tübingen plant. Die Frage, wie Preise insgesamt angemessen und sozial zumutbar gestaltet werden können, ist damit aber nicht abschließend gelöst.

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