Taiwan:Die Anti-Kaiserin

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Präsidentin einer bedrohten Demokratie: Tsai Ing-wen. (Foto: Walid Berrazeg/imago images/ZUMA Wire)

Tsai Ing-wen, Taiwans Präsidentin, hat einen bemerkenswerten Aufstieg hinter sich: Sie ist das elfte Kind eines Autowerkstattbesitzers, promovierte in England und steht nun einer Gesellschaft in ärgster Bedrängnis vor. Über eine Frau, die geliebt und dämonisiert wird.

Von Florian J. Müller, Peking

Von der ersten und einzigen Herrscherin Chinas, Wu Zetian, ist folgende Legende überliefert: Der Kaiser, in dessen Harem sie lebte, bekam ein wildes Pferd, das niemand zähmen konnte. Daraufhin sagte Wu, sie könne es kontrollieren, dafür brauche sie aber eine Peitsche, eine Keule und einen Dolch: "Wenn der eisernen Peitsche nicht gehorcht wird, wird der Kopf mit der eisernen Keule geschlagen, und wenn dem nicht gehorcht wird, wird die Kehle mit dem Dolch durchgeschnitten." Von dieser äußerst machtbewussten und grausamen Herrscherin, die vor 1300 Jahren eines der größten Reiche der Welt regierte, wird häufig eine direkte Linie zu Taiwans aktueller Präsidentin Tsai Ing-wen gezogen.

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