USA nach Trump:Amerikas Weg in den Illiberalismus

Donald Trump

Donald Trump am 6. Januar 2021

(Foto: Jacquelyn Martin/AP)

Der Sturm auf das Kapitol beschäftigt inzwischen das FBI, aber auch Historiker. Fragen aus der Anfangszeit von Trumps Präsidentschaft kehren zurück.

Von Norbert Frei

War, was sich am Dreikönigstag in Washington ereignete, ein vereitelter Putsch? Oder war es "nur" ein irrwitziger Ausbruch planloser Gewalt? Glaubte Trump tatsächlich, durch den Aufruhr die Zertifizierung des Wahlergebnisses verhindern und sich an der Macht halten zu können? Dass er die Wut seiner Anhänger vorher wochenlang angestachelt hatte, mit Lügen über die angeblich "gestohlene Wahl", steht außer Frage. Auch konnte (und kann bis heute) alle Welt im Netz sehen, wie der abgewählte Präsident im Verlauf seines unerhörten mittäglichen Auftritts vor dem Weißen Haus die Meute mehrfach animierte, zum Kapitol zu ziehen, um "unsere tapferen Senatoren und Kongressmänner und -frauen anzufeuern". War das ein Aufruf zum Umsturz? Sein Versprechen, mitzumarschieren, löste Trump jedenfalls nicht ein, und einmal immerhin gelang es ihm, zwischen all seinen Drohungen und Protestankündigungen das Wörtchen "friedlich" unterzubringen.

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