Vor mir liegt ein Buch aus dem Jahr 1941; das Buch riecht muffig und es sind nicht nur die Seiten bräunlich; der Inhalt ist es auch. Das Buch heißt "Das harte Ja". Es ist dies ein seinerzeit beliebter Roman, der die Politik des NS-Regimes "zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" als hart, aber notwendig verherrlicht: Die "Gesamtheit" könne sich "die ungehemmte Fortpflanzung der erblich Belasteten einfach nicht mehr leisten", so lässt der Autor seine Romanfigur Friedrich Link sagen: "Ein Krüppel kostet täglich sechs Mark, ein Taubstummer fünf Mark fünfzig..." Weitere Aufzählungen folgen. Solche Bösartigkeit ist verpackt in eine Liebesgeschichte, die Honig gießen soll auf eine abgrundtiefe Verachtung von behinderten Menschen.
Recht und Gesundheit:Abgründe
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