Der Vertrag war wohl das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben stand, doch am 9. Oktober 1844 schloss der Staat Texas am Tehuacana Creek Frieden mit den dort lebenden Stämmen, darunter die Komantschen, die Delawaren, die Shawnee, die Waco und die Cherokee. „Der Tomahawk soll begraben werden“, heißt es in Artikel 1 des Vertrags. Die Geste symbolisierte Frieden, als Redensart „das Kriegsbeil begraben“ ist sie in den Sprachgebrauch hierzulande übergegangen. Der Tomahawk war aber nicht nur ein Kriegs-, sondern auch ein Arbeitsgerät der Indigenen in Nordamerika, sehr praktisch und einfach zu handhaben. An einem etwa 45 Zentimeter langen geraden Griff wurde in der präkolumbianischen Zeit mit Lederschnüren ein für die Zwecke passend geformter Kopf aus Stein oder anderen Materialien wie Knochen gebunden, nach dem Kontakt mit den Europäern wurden Metalle genutzt. In der Sprache der Algonkin-Stämme bezeichnete tamahak oder tamahakan ein Schneidewerkzeug. Es gab und gibt auch Pfeifen-Tomahawks. Eine Waffe ganz anderer Art ist die Tomahawk, die nun in Deutschland stationiert werden soll – ein Marschflugkörper, der mit konventionellen oder nuklearen Sprengköpfen bestückt werden kann und eine Reichweite von Hunderten Kilometern hat.
Aktuelles LexikonTomahawk

Kriegs- und Arbeitsgerät aus Nordamerika. Wird gerne begraben, wenn Frieden einkehren soll – oder jetzt stationiert, um Frieden zu bewahren.
Von Johanna Pfund
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