Helmut Kohl hat sich in seiner Spätphase als Kanzler gerne mit einem Zirkuspferd verglichen, das unweigerlich loslaufen muss, sobald die Musik erklingt. Raus in die Arena, Wahlkampf machen, Präsenz zeigen, selbst wenn man mal mit Tomaten oder Eiern beworfen wird, das war ihm nach einer langen Politkarriere in Fleisch und Blut übergangen. Bei Thomas Gottschalk, dem 71-jährigen Sonnyboy des deutschen Unterhaltungsfernsehens, funktionieren die Reflexe ebenfalls: Sobald irgendein Chef oder eine Chefin mit einem Moderationsangebot bei ihm vorstellig wird, streckt und reckt sich der ganze Gottschalk, sein herbstblondes Haupthaar gewinnt den alten Glanz zurück, und auf der Bühne steht dann wenig später ein Mann im zirkushaften Outfit, der es einfach nicht lassen kann.
"Wetten, dass..?" am Samstagabend:Warum tut er sich das an?
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Egal welches Moderationsangebot lockt, Thomas Gottschalk sagt selten Nein. Dabei weiß er selbst, dass die große Zeit der Fernsehshows längst rum ist. Über den Mann im zirkushaften Outfit, der es einfach nicht lassen kann.
Von Christian Mayer
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