MeinungSüdkorea:Eine Botschaft aus Seoul an die freie Welt: Achtung vor inkompetenten Populisten

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Kommentar von Thomas Hahn

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Der südkoreanische Präsident Yoon hat nie versucht, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden. Auf dem Schild steht „Stop“. (Foto: Ahn Young-joon/dpa)

Seit seinem Amtsantritt zeigte Yoon Suk-Yeol, dass er nicht begriffen hat, was die Aufgabe eines Staatschefs in der Demokratie ist.  Wähler müssen verstehen, was sie solche Inkompetenz kosten kann.

Der Angriff des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol auf die Grundfeste seines demokratischen Landes ist eine Mahnung für die gesamte freiheitliche Welt. Yoon von der konservativen People Power Party hat am Dienstagabend überraschend das Kriegsrecht ausgerufen, offensichtlich weil er es nicht mehr ertragen wollte, dass die oppositionelle Demokratische Partei (DP) mit ihrer Mehrheit im Parlament seine Regierung ausbremst. Er hat also einen Putsch versucht gegen die politische Konstellation, die das Ergebnis von freien Wahlen ist. Und zwar unter dem Vorwand, die Menschen vor staatsfeindlichen Kräften zu verteidigen. Das Parlament konnte Yoons Entscheidung aufheben. Aber den Schock, kurz in den Abgrund einer Diktatur geschaut zu haben, können bekennende Demokraten nicht so schnell aus ihren Gliedern schütteln.

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