MeinungStaatskrise:Südkorea blamiert sich nach Kräften

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Kommentar von Thomas Hahn

Lesezeit: 2 Min.

Da geht er hin, der Interimspräsident: Han Duck-soo gibt ein letztes Statement in Seoul. (Foto: Yonhap/AFP)

Den putschenden Präsidenten Yoon hat das Parlament vom Hof gejagt. Völlig zu Recht. Aber nun hat's auch den Interimspräsidenten erwischt. So sieht das also aus, wenn zwei unversöhnliche Lager am Werk sind.

Als Privatmann findet Han Duck-soo es möglicherweise gar nicht so schlimm, dass er vorerst nicht mehr der Interimspräsident Südkoreas sein soll. Die starke Opposition im Parlament hat ihn am Freitag einstimmig suspendiert, nachdem er vor zwei Wochen erst wegen der Amtsenthebung des eigentlichen Präsidenten Yoon Suk-yeol an dessen Stelle gerückt war. Han ist 75 Jahre alt. Er hat eine lange Karriere als Spitzenbürokrat für liberale und konservative Regierungen hinter sich. Er gilt als Charakter mit ausgleichender Vernunft. Aber damit kommt er nicht weiter im Gerangel der Parteien. Warum also am Amt hängen? Warum Zeit verschwenden mit einem politischen Tauziehen, bei dem sich fast nichts bewegt?

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