MeinungSüdkorea:Dass Präsident Yoon im Amt bleiben darf, ist demokratisches Versagen auf allen Seiten

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Kommentar von  Thomas Hahn

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Ärzte in der Ausbildung und Medizinstudenten protestieren am Sonntag in Seoul gegen den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol und gegen die Gesundheitsreform der Regierung. (Foto: Lee Jin-man/dpa)

Die Kriegsrechtserklärung des südkoreanischen Präsidenten war nicht irgendein Fehler, für den man sich entschuldigen kann. Doch das Parlament in Seoul ist nicht in der Lage, Konsequenzen zu ziehen.

Die Amtsenthebung des Präsidenten Yoon Suk-yeol in Südkorea ist gescheitert. Das ist die nächste irritierende Nachricht nach dem Schock vom 3. Dezember, als Yoon per Kriegsrecht die Opposition ausschalten wollte. Yoons Partei, die konservative PPP, hat am Samstag die Abstimmung boykottiert, um die nötige Zweidrittelmehrheit zu verhindern. So richtig Ja zum Präsidenten sagen dessen Parteifreunde also nicht. Aber indem sie nicht mit gestimmt haben, tun sie Yoons Putsch als Bagatelle ab. So kann man die Demokratie nicht vor selbstsüchtigen Machtmenschen schützen.

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