Aktuelles Lexikon:Sturzflut

Wehe, wenn das Wasser kommt: ein Ersthelfer in Clearwater, Florida. (Foto: Bryan R. Smith/AFP)

Sie bildet sich in Sekunden und ihre Zerstörungskraft ist enorm, wie gerade wieder in Florida zu beobachten ist.

Von Theresa Palm

In Florida hat Hurrikan Milton Sturzflutwarnungen ausgelöst. Die Region um die Tampa Bay ist besonders betroffen, 41 Zentimeter Regen waren dort innerhalb weniger Stunden gefallen. Sturzfluten bilden sich innerhalb von sechs Stunden nach dem Regen und zählen zu den tückischen Hochwasserereignissen. Sie können binnen Sekunden in Senken, Mulden und Bachläufen entstehen, enorme Mengen Wasser fließen dann extrem schnell an der Oberfläche ab. Vor allem wegen des Überraschungsmoments sind sie lebensgefährlich – Menschen können in ihren Autos, in Unterführungen und Kellern plötzlich gefangen sein. Weil sie so schnell fließen, ist ihre Zerstörungskraft beträchtlich. Die Fluten können Straßen, Autos, Häuser und Brücken mitreißen. Der Klimawandel steigert das Risiko für Sturzfluten, weil Extremwetterereignisse wie Starkregen häufiger werden. Auf welchen Boden der Regen trifft, ist mit entscheidend für eine Sturzflut: Sehr trockene Böden, in die das viele Wasser nicht schnell einsickert, oder vom Regen gesättigte Böden bilden die Grundlage, auf der Starkregen zur Katastrophe wird. Wenn dann noch die Topologie den Regen in wenige schmale Täler zwingt, können reißende Fluten (wie 2021 im Ahrtal) entstehen.

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