Es ist eine besonders perfide Waffe, da die Bomben viele kleine weitere Sprengkörper enthalten, die sich über dem Ziel am Boden verstreuen. Oft explodieren diese nicht, und wenn sie nicht geräumt werden, bleiben sie eine dauerhafte Gefahr. 110 Vertragsstaaten haben Streumunition geächtet, nicht aber Staaten wie Russland und die Ukraine. Das seit 2010 geltende Oslo-Abkommen zum Verbot von Einsatz, Entwicklung, Herstellung, Erwerb, Lagerung, und Weitergabe von Streumunition beinhaltet auch Zielvorgaben für die Zerstörung eigener Bestände, der Räumung von betroffenen Flächen und Hilfen für die Opfer. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes wurde die Zerstörung der deutschen Bestände am 25. November 2015 abgeschlossen, zweieinhalb Jahre vor der im Abkommen festgelegten Frist. Reste von Streumunition fanden sich auf dem früheren sowjetischen Truppenübungsplatz im brandenburgischen Wittstock, dessen Räumung noch nicht ganz abgeschlossen ist. Russland soll Streubomben und -munition in der Ukraine sowie in Syrien eingesetzt haben. Allein schon wegen des Oslo-Abkommens und der Wirkung der Waffen wird die Forderung der Ukraine, Streumunition und Phosphorwaffen geliefert zu bekommen, von der Bundesregierung wie von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg abgelehnt. Allerdings gehört zu den größten Besitzerstaaten von Streumunition auch das mächtigste Nato-Mitglied USA. Und die sind dem Oslo-Abkommen bisher ebenfalls nicht beigetreten.
Aktuelles Lexikon:Streumunition
Eine besonders hinterhältige Waffe, die deshalb auch inzwischen von 110 Staaten geächtet ist.
Von Georg Ismar
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