Staudamm:Ein Feldzug gegen das ukrainische Erbe, nächster Teil

Staudamm: Das bemalte Haus, jetzt überflutet: eine Wand , wie Polina Rajko sie in ihrer Heimat Oleschky gestaltet hat.

Das bemalte Haus, jetzt überflutet: eine Wand , wie Polina Rajko sie in ihrer Heimat Oleschky gestaltet hat.

(Foto: Yescom/CC BY-SA 4.0/Wikimedia)

Die Verwüstung von Kulturstätten war sicher nicht das Ziel, als der längst beschädigte Staudamm gesprengt wurde. Aber sie fügt sich zu den Kriegszielen des Kreml. Viel Zeit hat Selenskij nicht mehr.

Kommentar von Sonja Zekri

Das erste Bild, das die ukrainische Künstlerin Polina Rajko malte, zeigte eine Taube auf einem Zweig. Da war sie 69 Jahre alt und hatte bereits ein ganzes bitteres Leben hinter sich, als Verschleppte nach Nazideutschland, als Mutter eines alkoholkranken, straffälligen Sohnes - und nie eine Kunstschule besucht. In den wenigen Jahren bis zu ihrem Tod 2004 malte sie ihr ganzes Haus am Ufer des Dnjepr bei Cherson aus mit Blumenwiesen, schwarzen Katzen und skeptisch blickenden Engeln. Die Ukraine ehrt Rajko als eine der wichtigsten Naiven Künstlerinnen des Landes. Ihr Haus ist als nationales Erbe geschützt - und gerade in den Fluten des Dnjepr versunken. Es ist ein besonders schmerzlicher Verlust durch die Zerstörung des Dammes bei Nowa Kachowka.

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