Aktuelles Lexikon:Starkregen

Zum Sommer gehört der Regen - leider oft in unhandlichen Mengen.

Von Marlene Weiß

Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass Regen eine Spezialität von Frühjahr, Herbst oder gar Winter sei. Tatsächlich fällt in Deutschland statistisch der allermeiste Niederschlag im Sommer. Das liegt auch daran, dass es für kräftige Regenfälle keine bessere Voraussetzung gibt als warme Temperaturen, die feuchte Luft aufsteigen lassen und so große konvektive Cumulonimbus-Wolken und Gewitter produzieren, wie am Freitag über weiten Teilen von Deutschland. Das kann für die Vegetation ein Segen sein, aber der Prozess neigt zum Übermaß. Von Starkregen spricht man, wenn pro Quadratmeter und Stunde mindestens 15 Liter Wasser fallen, in Extremfällen können es lokal aber auch 60 Liter und mehr werden. Das ist mehr, als vielerorts im Mittel in einem ganzen Monat fällt. Gerade ausgetrocknete Böden können solche Mengen nicht annähernd aufnehmen, stattdessen fließt das Wasser an der Oberfläche ab und kann Überschwemmungen verursachen. Auch Bodenerosion ist eine Folge. Der Klimawandel führt dazu, dass hierzulande insgesamt zwar wohl nicht weniger Regen fällt, aber er kommt tendenziell häufiger in Form von solchen heftigen Güssen herunter, während es dazwischen immer mehr Trockentage gibt. Für Natur und Menschen sind das schlechte Nachrichten.

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