Es gibt keine dummen Fragen. Das ist so ein Satz, den man gerne in Klassenzimmern und Hörsälen sagt, und gerne möchte man dieses großzügige Prinzip – Neugier ist nie verkehrt! – auch einer Ministerin gönnen, die in Deutschland für die Bildung zuständig ist. Und so hat Bettina Stark-Watzinger (FDP) ihren Beamten intern eine Frage gestellt. Eine rechtliche Frage. Sie wollte wissen: Verstoßen Professoren, die sich mit Campus-Blockierern solidarisieren, damit gegen irgendein Gesetz? Verlassen sie gar den Boden des Grundgesetzes? Die Ministerin hat diese Neugier erst recht spät gezeigt – nämlich erst nachdem sie schon via Bild-Zeitung den Unsinn verbreitet hatte, die Professoren hätten den Boden des Grundgesetzes verlassen, nur weil sie zu den Gaza-Protesten an der Freien Universität Berlin eine andere Meinung vertreten hatten als sie, die Ministerin. Aber immerhin.
MeinungWissenschaftsfreiheit:Nachhilfe für die Bildungsministerin

Kommentar von Ronen Steinke
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Bettina Stark-Watzinger ließ prüfen, ob Professoren nicht die Fördermittel gekürzt werden können, wenn diese aufseiten propalästinensischer Demonstranten stehen. Zum Glück für die FDP-Politikerin: Angeblich gibt’s ja keine dumme Frage.

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