Zu einem Spaziergang gehört im landläufigen Sinne das Gehen. Das wiederum definiert der Duden als „sich in aufrechter Haltung auf den Füßen schrittweise fortbewegen“, und hier fangen, wenn man die Sache in den Weltraum verlegen möchte, die Probleme an: Was ist „aufrechte Haltung“, wenn es kein Oben und kein Unten gibt und man ebenso gut liegen oder auf dem Kopf stehen könnte, wenn man sich aufrecht wähnt? Was heißt „auf den Füßen schrittweise“, wenn Füße ebenso wie Schritte ohne Widerstand zur Fortbewegung nutzlos sind? Wenn überhaupt, wäre der dem englischen „space walk“ entlehnte Weltraumspaziergang also ein Weltraumspazierschweb, oder, da sich Raumstationen wie die ISS technisch im freien Fall befinden, ein Weltraumspazierfall. Aber auch das trifft es nicht, denn es klingt nach Entspannungsausflug. Tatsächlich ist so ein Außenbordeinsatz im All, auch „extravehicular activity“ oder EVA genannt, aber eine riskante, komplexe Aufgabe, bei der man besser keine Fehler machen sollte. Darum schauen viele mit Spannung auf die Polaris-Dawn-Mission, finanziert vom US-Milliardär Jared Isaacman und ausgeführt von Space-X, deren Start zuletzt für Montag geplant war. Am dritten Flugtag soll 700 Kilometer über der Erde – deutlich oberhalb der ISS-Flugbahn – der erste private Außeneinsatz stattfinden.
Aktuelles Lexikon:Weltraumspaziergang

Was so beschaulich klingt, ist in Wahrheit ein gefährliches und komplexes Unterfangen und nun Teil der privaten Polaris-Dawn-Mission.
Von Marlene Weiß

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