Der Satz markierte den Anfang vom Ende einer Ära: "Der Herr badet gern lau." So mokierte sich 1973 der mächtige SPD-Fraktionschef Herbert Wehner über seinen an Rückhalt verlierenden Kanzler Willy Brandt. Dieser galt selbst in der eigenen Partei als entscheidungsschwach und zögerlich. Hätte es schon Social Media gegeben, wären wahrscheinlich Hashtags wie #WillySchattenparker durch die Debatte gegeistert und die Forderung nach "mehr Führung".
Regierungschefs:Standhaft sollen sie sein. Aber wehe, wenn sie es sind
"Markus, glaub mir, wechsle nicht dauernd deine Meinung." "Nee, Emmanuel, das überzeugt mich nicht." Keine Ahnung, was die beiden hier besprechen. Aber das wäre jedenfalls der Dialog, der zum Bild passen würde.
(Foto: IMAGO/Björn Trotzki/IMAGO/Björn Trotzki)Frankreichs Präsident peitscht seine Rentenreform durch. Bayerns Ministerpräsident sagt auch bei der Atomkraft nun das Gegenteil von früher. Die Frage drängt sich auf, welche Art von Führung die Leute akzeptieren: den Macronismus oder den Söderismus.
Kommentar von Joachim Käppner
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