Journalismus:Die Schattenseiten eines Star-Reporters

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Einsamer Wolf, der die Spur zu verlieren droht: Seymour Hersh (2018). (Foto: Vit Simanek/imago/CTK Photo)

Seymor Hersh deckte die wohl größten Kriegsgräuel in Vietnam auf und wurde dadurch als Journalist weltbekannt. Seinen jüngsten Stücken haftet jedoch immer mehr der Geruch der Konspiration an - und die Szene liebt ihn dafür.

Von Stefan Kornelius

Seymour Myron Hersh, von Freunden und Kollegen nur Sy genannt, hat große Tage in seiner Profession gesehen. Wenige Journalisten schaffen es, zu einer weltweit bekannten Marke zu werden, vor allem, wenn sie nicht auf dem Bildschirm erscheinen. Hersh war nie ein Bildschirm-Typ, sondern eher das Gegenteil: ein Mann der Archive und Bibliotheken, der vertraulichen Interviews, der Investigation im Verborgenen. Das hat ihm eine gewaltige Reputation eingebracht, viele Preise und den Ruf eines bedingungslosen Rechercheurs. Aber es gibt die Schattenseiten des Reporters Hersh, der nun 85 Jahre alt ist und offenbar bereit zu sein scheint, seine Lebensreputation dem Geschäft mit der Konspiration zu opfern.

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