Kreislaufprobleme, Unwohlsein, Atemnot fallen einem üblicherweise nicht ein, wen man an Opernhäuser denkt. Schon gar nicht im Fall der legendären Semperoper, spektakulär an der Elbe in Dresden gelegen. Zum Ende eines Konzerts am vergangenen Dienstag mussten dort aus genannten Gründen drei Menschen notärztlich behandelt werden, bei vier der Einsatzkräfte stellten sich gleiche Symptome ein. Die Ursache war bei Redaktionsschluss noch unbekannt, der Spielbetrieb aber geht weiter. Die Semperoper ist ein Touristenmagnet der Stadt, hier spielt in Gestalt der bis vor Kurzem von Christian Thielemann geleiteten Sächsischen Staatskapelle ein weltberühmtes Traditionsorchester. Benannt ist der außen wie innen prägnant prächtige Bau mit 1300 Sitzplätzen nach seinem Architekten Gottfried Semper. Der baute Markantes in Wien, vom Kunsthistorischen Museum bis zum Burgtheater, in Dresden ein erstes, 1869 abgebranntes Opernhaus. Auch der Nachfolgebau wurde von Semper geplant, der als Revolutionär aber aus Sachsen ausgesperrt war und so den Bau nicht überwachen konnte, das besorgte sein Sohn. 1945 zerbombt, wurde der Bau rekonstruiert und 1985, noch in der DDR-Zeit, wiedereröffnet. Und jetzt also Atemnot!
Aktuelles Lexikon:Semperoper

Dresdens Magnet für Besucher und Kulturhungrige, nun Schauplatz seltsamer Attacken von Atemnot.
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