Olaf Scholz und Friedrich Merz haben einen Vormittag lang im Bundestag die Rollen getauscht. Die Abgeordneten erlebten zunächst einen angriffslustigen, kämpferischen, auch polemischen Kanzler – und danach einen um staatsmännische Überlegenheit und Gelassenheit bemühten Oppositionsführer. Zu tun hatte das damit, dass Scholz und Merz etwas verbindet: Weder der eine noch der andere kann sich seiner Kanzlerkandidatur vollständig sicher sein. Merz, weil er Markus Söder hinter seinem Rücken weiß. Scholz, weil er unter dem Druck katastrophaler Wahlergebnisse nicht mit Selbstzweifeln, aber Zweifeln seiner Genossen kämpft. Sie fragen sich, ob sie mit dem Amtsinhaber überhaupt noch eine Chance in der Bundestagswahl haben. Der eine musste in der Generaldebatte zeigen, dass er kämpfen kann. Der andere, dass er Kanzler kann.
Bundestag:Scholz zeigt, dass er kämpfen kann, aber dafür ist es fast schon zu spät
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In der Generaldebatte tauschen der Kanzler und Oppositionschef Merz mal kurz die Rollen: Der Kanzler gibt sich angriffslustig. Doch ohne sichtbare Erfolge wird ihm das nichts nützen.
Kommentar von Daniel Brössler
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