In lange versunkenen Zeiten pflegten Brautwerber von zweifelhaftem Ruf, sich einen guten Anzug auszuleihen und das ungekämmte Haar mit Gel zu glätten, um so die Umworbene und deren Eltern mild zu stimmen – und begründeten Argwohn gegen die Reputation des Bewerbers zu besänftigen. Manche Braut fand sich auf diese Weise in einer höchst unerfreulichen Ehe wieder, doch dann war es zu spät. Derlei Geschick lässt die AfD in Thüringen und Sachsen nicht erkennen. Statt nach Art anderer europäischer Rechtspopulisten potenzielle Koalitionspartner zu umgarnen, gibt sich die Rechtsaußentruppe, aufgepumpt durch ihre Wahlerfolge, wie gehabt extrem und aggressiv. Und macht damit die in ostdeutschen CDU-Kreisen durchaus vorhandene Versuchung, mit der AfD irgendwie zu kooperieren, selbst zunichte, zum Vorteil der deutschen Demokratie.
Ostdeutschland:Für Sahra Wagenknechts Partei schlägt die Stunde der Wahrheit
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Das BSW kann sich um die Demokratie verdient machen in Sachsen und Thüringen. Sicher aber ist: Von dieser Entscheidung hängt seine Zukunft ab.
Kommentar von Joachim Käppner
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