Deutschlands Demokraten sind sich einig, dass der Höhenflug der AfD gestoppt werden sollte. Deutlich umstrittener ist die Frage, wie das gelingen könnte. In den konservativeren Kreisen der Union wollen einige die Brandmauer so weit nach rechts verschieben, dass nichts mehr daneben passt, jedenfalls keine Partei mit zweistelligen Werten. Andere hielten es für zielführender, wenn die Mitglieder des Bundeskabinetts auch mal ein bisschen regieren würden, anstatt sich gegenseitig mit Leitungsvorbehalten und Gesetzesblockaden zu nerven. Neuerdings gibt es aber noch eine weitere Denkschule, der zufolge man einfach noch ein bisschen warten muss, bis sich das AfD-Problem erübrigt: Warten auf die Wagenknecht-Partei. Das allerdings könnte sich noch als der politische Trugschluss des Jahres erweisen.
Demokratie:Im Lande Wagenknecht
Sahra Wagenknecht warb im Februar bei einer Rede vor dem Brandenburger Tor für Friedensverhandlungen mit Russland. Ob sie tatsächlich eine neue Partei gründen wird, ist noch offen.
(Foto: Steffi Loos/Getty Images)Viele hoffen, dass eine neue Partei links von der Linken die AfD schwächen würde. Das aber könnte der politische Trugschluss des Jahres sein.
Kommentar von Boris Herrmann
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