Der Auftritt vor dem Bundestag war – erwartungsgemäß – beeindruckend. Es war vielleicht nicht die beste, die aufwühlendste Rede von Wolodimir Selenskij. Aber auch unter der Reichstagskuppel appellierte der Präsident überzeugend an jene, welche die Ukraine nicht als Teil Europas sehen, sondern als geopolitische Scherbe der zerbrochenen UdSSR. Es ist ebendiese verquere Sichtweise, die Menschen daran zweifeln lässt, ob es richtig ist, Kiew zu unterstützen, und die Wladimir Putins Erzählung von der Ukraine als ewigem Teil Russlands im Westen Anhänger finden lässt. Umso wichtiger war auch, was Olaf Scholz dem Gast auf der „Wiederaufbau-Konferenz“ in Berlin versprochen hat: „Es wird keinen militärischen Sieg und keinen Diktatfrieden geben.“
MeinungUkraine:Putin träumt von sowjetischer Größe

Kommentar von Tomas Avenarius
Lesezeit: 3 Min.

Mit westlichen Waffen macht Kiew den Krieg für Moskau teurer und verlustreicher. Doch das Momentum ist auf russischer Seite – schließlich will der Herrscher im Kreml noch mehr. Viel mehr.

Ukraine:Die Überlebensfabrik
Im Metschnikow-Krankenhaus in Dnipro haben sie ihre eigene Bilanz des Krieges: 16 000 Liter Blut haben sie schon verbraucht, 3000 Arme und Beine amputiert. Über den Alltag in einer Klinik, in der sie jeden Tag und jede Nacht sehen, was Putin anrichtet.
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