Russland:Krieg den Büchern

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Seine Bücher kommen in Moskau ins Altpapier: der japanische Schriftsteller Haruki Murakami. (Foto: Eugene Hoshiko/AP)

Putins Regime lässt Literatur vernichten, die es als subversiv bezeichnet. Das Land wird immer mehr zur Diktatur

Kommentar von Kia Vahland

Die Büchervernichtung ist zurück: Russland exekutiert sein neues Gesetz gegen angebliche LGBTQ-Propaganda. Die Moskauer Bibliotheksleiter haben neue Bücherlisten bekommen - nicht für Neuerwerbungen, sondern von Werken, die dem Altpapier zu übergeben sind. Betroffen sind neben russischen Schriftstellern auch internationale Bestsellerautoren wie Haruki Murakami und John Boyne, Aufklärungsbücher zur Sexualkunde sowieso. Die Bibliothekare müssen Bescheinigungen der Recyclingfirmen vorlegen, dass sie die Bestände auch wirklich entsorgt haben. Auf den Listen stehen auch Verfasser, die sich zum Krieg gegen die Ukraine anders als staatlicherweise erwünscht geäußert haben oder anderweitig als politisch unzuverlässig gelten.

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