Audi-Prozess:Stadlers spätes Geständnis ist typisch für die Abgasaffäre

Lesezeit: 1 min

Am Mittwoch in München: Ex-Audi-Chef Rupert Stadler im Gerichtssaal. (Foto: Lukas Barth/AFP)

Der Autokonzern VW wollte nie wirklich aufklären, wie es zum Dieselbetrug kommen konnte. Der Ex-Audi-Chef gesteht jetzt nur, weil es ihn weniger kosten wird.

Kommentar von Klaus Ott

Selbst als Rupert Stadler im Gefängnis saß, gab er noch den großen Aufklärer in der Abgasaffäre. Man habe bei Audi alles wissen wollen über die Manipulationen, sagte der langjährige Vorstandschef sinngemäß bei einer Vernehmung Mitte 2018. Es sei logisch gewesen, da offen ranzugehen. So geht es aus dem Vernehmungsprotokoll hervor, in dem bei Stadler als Beruf angegeben war: "Vorstandsvorsitzender, derzeit von seinen Dienstaufgaben entbunden". Der Audi-Chef saß damals monatelang in Untersuchungshaft; wegen des Verdachts, er habe die Ermittlungen behindern wollen. Was er vehement bestritt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAbgasaffäre
:Wie die Justiz einen vorbildlichen Kronzeugen im Audi-Prozess behandelt

Ein Audi-Bereichsleiter, der kräftig ausgepackt hat über manipulierte Diesel-Autos, musste zweieinhalb Jahre auf der Anklagebank verbringen. Anderen Beschuldigten blieb das erspart - mit einer bemerkenswerten Begründung.

Von Klaus Ott

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: