Die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen der Länder haben beschlossen, den Rundfunkbeitrag vorerst nicht zu erhöhen – wozu Markus Söder aus Bayern erklärte, zunächst müssten ARD und ZDF Reformen umsetzen, ehe „schon wieder“ Gebühren erhöht würden. Was immer man von der Ansicht hält: Beitrag ist nicht ein anderes Wort für Gebühr, und darauf hinzuweisen, ist keine Wortklauberei. Es gibt in Deutschland drei Arten von Abgaben: Steuern, Gebühren, Beiträge. Steuern sind eine Abgabe ohne Anspruch auf Gegenleistung: Parlamente entscheiden, wofür sie verwendet werden. Gebühren werden fällig für die tatsächliche Inanspruchnahme einer Leistung, etwa die Ausstellung eines Passes – Beiträge hingegen für die mögliche Inanspruchnahme einer Leistung; etwa für die Möglichkeit, ARD und ZDF zu schauen. Bis Ende 2012 bezahlte man in Deutschland für den Rundfunk mit Gebühren, an die Gebühreneinzugszentrale (GEZ). Die Methode beruhte auf der These, dass ohnehin jeder das Angebot nutzt. Aber so ist es womöglich nicht mehr. Deshalb wurde die Rundfunkgebühr abgeschafft – und durch den Beitrag ersetzt. Nach der Devise: Die Möglichkeit, ARD und ZDF zu nutzen, hat auch ihren Wert.
Aktuelles Lexikon:Rundfunkbeitrag

Warum es keine Gebühren und keine GEZ mehr gibt – und warum die heutige Bezeichnung keine Wortklauberei ist.
Von Detlef Esslinger

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