MeinungPräsidentenwahl:Rumänien hat Glück gehabt, und Europa noch mehr

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Kommentar von Verena Mayer

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Welch ein Glück für die EU, dass sie in Rumänien so viele Freunde hat – Menschen am Wahlabend auf den Straßen von Bukarest.
Welch ein Glück für die EU, dass sie in Rumänien so viele Freunde hat – Menschen am Wahlabend auf den Straßen von Bukarest. (Foto: Andreea Alexandru/AP)

Allen Befürchtungen zum Trotz kommt nun doch der liberale Nicușor Dan ins Amt.  Aber viele haben sich im Stimmlokal für die Verachtung gerächt, die ihnen seit Jahren entgegenschlägt.

Seit feststeht, dass kein rechter EU-Hasser die rumänische Präsidentenwahl gewonnen hat, sondern ein liberaler Europafreund, ist die Erleichterung groß. In Europa hatte man die vielen Wendungen des rumänischen Wahlkrimis mit zunehmender Nervosität verfolgt. Da war die von Fake-Accounts getragene Kampagne auf Tiktok, die einem bis dahin unbekannten, rechtsextremen Putin-Freund zum Sieg verhalf; außerdem der (bisher unbewiesene) Verdacht, Russland könnte hinter der Manipulation stecken; die Annullierung des ersten Durchgangs und die Wahlwiederholung, die dann den Ultranationalisten und Ex-Hooligan George Simion nach oben spülte – und schließlich der Stichentscheid am Sonntag. Simion hat sich kurz nach der Schließung der Wahllokale zum Präsidenten erklärt und zu Protesten gegen die angeblich gestohlene Wahl aufgerufen, ehe er Sonntagnacht seine Niederlage einräumte.

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Rumänien
:Europafreund besiegt Ex-Hooligan

Der Liberale Nicușor Dan hat die rumänische Präsidentenwahl für sich entschieden. Er hatte prominente Wahlhelfer. Doch vor ihm liegen schwierige Zeiten.

SZ PlusVon Verena Mayer

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