MeinungGesellschaft:Was man von Rudi Dutschke über die heutigen Parteien lernen kann

Portrait undefined Heribert Prantl

Kolumne von Heribert Prantl

Lesezeit: 4 Min.

Das Gesicht einer Generation, der Achtundsechziger: Rudi Dutschke, hier im März 1968 in Buxtehude. (Foto: Rolf Kruse/Picture Alliance/dpa)

An Heiligabend 1979 stirbt der Anführer der Studentenrebellion an den Spätfolgen eines Attentats.  Über einen Antiparlamentarier, der zum Parlamentarismus fand.

Der Name sagt den Jungen von heute nichts. Bei den Älteren klingelt da was. Und bei den Alten läuten die Glocken. Rudi Dutschke? Rudi Dutschke! Als die Achtundsechziger noch gar nicht „die Achtundsechziger“ hießen, war er schon ihr Star. Dutschke war das Gesicht der Generation, die aufbegehrte gegen den „Muff von tausend Jahren“ und gegen alles andere, das die damals Alten verkörperten. Dutschke war der Komet der Studentenrevolte, der Tribun der vergeblichen Revolution gegen den Kapitalismus – ein Hörsaal- und Demo-Prediger mit sagenhafter rhetorischer Kraft. Er war die Hassfigur der Springer-Presse, die gegen ihn hetzte, was das Zeug hielt und ihn in ihren Schlagzeilen als den „Volksfeind Nr. 1“ dämonisierte. Heute heißt die frühere Kochstraße im Berliner Stadtteil Kreuzberg, in der die Springer-Hochhäuser liegen, Rudi-Dutschke-Straße.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusZeitgeschichte
:Keiner Ehren wert

Soll die Kardinal-Faulhaber-Straße in München umbenannt werden? Darum und um die antijüdische Haltung vieler katholischer Würdenträger ist ein Streit entbrannt, der weit über Bayern hinausweist.

Gastbeitrag von Michael Brenner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: