Geschichtsbild:Arbeitskampf der Metaller

Krupp-Arbeiter demonstrieren im Januar 1988 gegen die Werksschließung. (Foto: imago/Sven Simon)

Stahlarbeiter wehrten sich in den Achtzigern gegen die Schließung des Hüttenwerks in Rheinhausen. Jetzt wird wieder protestiert in Duisburg – und auch bei Volkswagens Autofabriken.

Von Björn Finke

Männer protestieren, schwenken rote Fahnen, halten Plakate mit Slogans hoch. Auf vielen Fahnen prangt das Logo der IG Metall. Das Foto zeigt Stahlarbeiter im Jahr 1988. Sie demonstrieren in Duisburg gegen die Schließung des Krupp-Hüttenwerks im Stadtteil Rheinhausen. Im November 1987 wird bekannt, dass der Konzern den Standort dichtmachen will, mehr als 5000 Jobs sind bedroht. Daraufhin beginnt der bislang heftigste und längste Arbeitskampf in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Während der 165 Tage besetzen die Beschäftigten die Rheinbrücke bei dem Stadtteil, sie stürmen die Firmenzentrale und die Villa Hügel, den Sitz der Großaktionärin Krupp-Stiftung. Die Arbeiter erreichen immerhin, dass das Werk nicht sofort schließt, sondern nur deutlich verkleinert wird. Das endgültige Aus kommt erst 1993. Heute will das Nachfolgeunternehmen Thyssenkrupp wieder Hochöfen in Duisburg abschalten und Stellen kappen. Die Beschäftigten protestieren bereits – so wie gerade auch Mitarbeiter von Volkswagen: Die erfuhren Anfang der Woche, dass der Autohersteller Werke dichtmachen und Tausende Jobs streichen will. BFI

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