MeinungReligion:Gottes Krieger

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Kolumne von Heribert Prantl

Lesezeit: 4 Min.

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill (li.), unterstützt die Kriegspolitik von Wladimir Putin - hier bei einer Kranzniederlegung am Kreml.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill (li.), unterstützt die Kriegspolitik von Wladimir Putin - hier bei einer Kranzniederlegung am Kreml. (Foto: GAVRIIL GRIGOROV/AFP)

Es steht der Katholikentag in Erfurt bevor: Ein Anlass, über Frieden nachzudenken und darüber, wie das Gewaltpotenzial der Religion gezähmt werden kann.

In der nächsten Woche beginnt in Erfurt der 103. Deutsche Katholikentag; er trägt das anspruchsvoll trotzige Motto: "Zukunft hat der Mensch des Friedens". Trotzig ist dieses Motto deswegen, weil es der grassierenden Rückkehr der Politik ins Kriegstüchtige trotzt. Anspruchsvoll ist dieses Motto, weil es in eine Welt hineinplatziert wird, in der die Bestandsaufnahme über ihren Zustand niederschmetternd ausfällt. Delikat und heikel ist dieses Motto freilich auch - und zwar deshalb, weil das Wort Frieden ein ausgeleiertes und missbrauchtes Wort ist; die Religionen, auch die römisch-katholische, haben dazu beigetragen. Gute Sätze wie "Der Friede sei mit euch" und "Gehet hin in Frieden", die zum religiösen Kanon gehören, sind zu hohlen Formeln geworden und klingen oft wie ein fader Gruß aus der Küche.

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