Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein; so sagt es Jesus im Johannes-Evangelium. Man kann vielleicht nicht behaupten, mit seiner Erklärung an die Missbrauchsopfer der Kirche habe der emeritierte Papst Benedikt XVI. diesen ersten Stein geworfen; viel ist die Rede von Scham und Schuld. Aber lässt man die Rhetorik der Zerknirschung einmal beiseite, bleibt in der Sache doch die alte Abstreiterei.
MeinungJoseph Ratzinger:Wer es glauben will

Kommentar von Joachim Käppner
Lesezeit: 2 Min.

In der Erklärung des emeritierten Papstes zum Missbrauchsskandal ist viel von Schuld und Scham die Rede. Vor allem aber ist das Papier ein erschütterndes Dokument der Entfremdung - und damit ein weiteres Symptom dieser Krise.

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Ein Missbrauchsgutachten nach dem anderen erschüttert die Katholische Kirche, Gläubige treten aus, kaum ein junger Mann will heute noch Priester werden. Und die wenigen, die es wollen, haben es schwerer denn je. Warum tun sie sich das an?
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