In der FDP scheint derzeit Konfusion bei der Verwendung historischer Begriffe zu bestehen. Ihr „D-Day-Papier“ zum Ausstieg aus der Ampelkoalition bezieht sich auf die als D-Day bezeichnete Landung der Westalliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 und die Befreiung Europas von der Tyrannei der Nazis. Die Strategie der Liberalen wurde in Form einer Pyramide aufgezeichnet, unten „Der Beginn der offenen Feldschlacht“, der zum „Impuls“ an der Spitze führen sollte, sprich dem Bruch des Regierungsbündnisses. Offenbar verwechselt die FDP einen Zeitplan mit einer Pyramide, die ja durch ihre Massivität besonders unbeweglich ist. Pyramiden sind monumentale Gebäude mit einem meist quadratischen Sockel, die sich nach oben in Stufen oder in Schrägen massiv verjüngen, bis hin zu einer Spitze. Indigene Hochkulturen Amerikas wie etwa die Maya errichteten solche Bauwerke aus Stein, am bekanntesten sind die Pyramiden der Pharaonen aus dem antiken Ägypten. Sie stammen aus der Zeit ab etwa 2680 v. Chr., in den Grabkammern befanden sich mit vielen rituellen Beigaben die Sarkophage der Herrscher. Die Pyramiden bei Gizeh nahe Kairo haben Jahrtausenden getrotzt, was bei der FDP freilich unsicherer denn je ist.
Aktuelles Lexikon:Pyramide
Monumentalbau, der sich nach oben hin verjüngt. Nicht zu verwechseln mit einem Zeitplan, wie dies die FDP offenbar getan hat.
Von Joachim Käppner
Vorwürfe zum Ampel-Aus:Da war doch was
Wochenlang haben die Liberalen Berichte dementiert, wonach sie den Bruch der Koalition weit im Voraus planten. Dann treten der Generalsekretär und sein Geschäftsführer zurück.
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