Bei aller berechtigten Klage über das Grauen, das der Warlord Wladimir Putin und seine Generäle jetzt über die Ukraine bringen: Westlich von Lwiw ist den meisten Menschen wenig bewusst, was noch hätte passieren können - hätte Putin den Invasionsbefehl nur anderthalb Jahre früher erteilt. Dann hätte im Weißen Haus nicht Joe Biden regiert, der jetzt die Einigkeit der freien Welt beschwört und zur Abschreckung Soldaten der 82. Luftlandedivision an die Ostgrenze der Nato entsendet - was ein symbolträchtiger Zug ist: Diese Division war 1944 die Speerspitze im Kampf um die Freiheit Europas gegen Nazideutschland. In Washington hätte stattdessen jener politische Horrorclown sein Unwesen getrieben, der Putin nun umschmeichelt, wie "genial" und "clever" dessen Angriffskrieg gegen die hoffnungslos unterlegene Ukraine sei.
Krieg in der Ukraine:Putin hat die Zeit schlecht gewählt, immerhin
Die Rückkehr des Krieges nach Europa: Rauch über der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
(Foto: -/dpa)Vielleicht erreicht die Gewaltpolitik des Kreml-Herrschers das Gegenteil des Erwünschten - wenn sich die freie Welt, die Demokratien wieder dessen besinnen, was der Kern ihres Wesens ist.
Kommentar von Joachim Käppner
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