Russland:Putin missbraucht das Andenken an den Sieg über Nazideutschland

Russland: Gegen Russland sei ein "echter Krieg entfesselt" worden, behauptet der russische Präsident Wladimir Putin.

Gegen Russland sei ein "echter Krieg entfesselt" worden, behauptet der russische Präsident Wladimir Putin.

(Foto: Sputnik/via Reuters)

Der Gewaltherrscher empfiehlt sich der Welt allen Ernstes als Bewahrer der internationalen Ordnung. So grotesk das klingen mag, so anschlussfähig kann es dort sein, wo das Misstrauen gegen die USA das Denken bestimmt.

Kommentar von Daniel Brössler

Zum Tag des Sieges hat Wladimir Putin den Krieg erklärt. In seiner Ansprache auf dem Roten Platz erläuterte der Gewaltherrscher, warum noch nicht beendet ist, was er vor mehr als einem Jahr als scheinbar so mühelose "Spezialoperation" begonnen hat. Gegen Russland sei ein "echter Krieg entfesselt" worden, behauptete Putin anlässlich der Panzerparade zum 78. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland im altbekannten Neusprech seines auf Lüge fußenden Systems. Darin verwandelt sich der Angriffskrieg gegen die Ukraine in einen Abwehrkampf gegen eine westliche, "globalistische" Elite, werden aus gewöhnlichen Kriegsverbrechern Helden in der Schlacht gegen "Neonazis". Der Imperialist, der nach Belieben fremdes Land raubt, geriert sich allen Ernstes als Streiter gegen jedwede "Ideologie der Vorherrschaft".

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