Wie haben es die Bewegungen von Schwarzen und von Frauen in den vergangenen Jahren zu solcher Wucht gebracht? Ihnen halfen ungeheuerliche Vorfälle – manchmal braucht es besonders ungeheuerliche Vorfälle, um endlich Aufmerksamkeit zu schaffen für den Protest nach all der Polizeigewalt, nach all den Übergriffen. Was eine Bewegung zudem unbedingt braucht, um sich schnell auszubreiten: einen griffigen Namen. „Black Lives Matter“. „Me Too“. Und jetzt: „No Kings“. Alle drei Slogans haben dieselben Gemeinsamkeiten, handwerkliche sozusagen: Sie sind kurz, im Ganzen wie in ihren Bestandteilen. Jedes Wort besteht maximal aus zwei Silben. Sie sind neu, also frei von Phrasen. Und jeder kann sofort den unausgesprochenen Teil erkennen, den großen Gedanken dahinter. Es gibt wahrscheinlich kein anderes Land auf der Welt, dessen Geist so unköniglich ist wie die USA. Sie entstanden nach 1775 aus dem Kampf gegen die englische Krone, die nordamerikanischen Kolonien wollten der Tyrannei von König Georg III. entkommen. 250 Jahre später haben die USA einen Präsidenten, den viele für einen angehenden Tyrannen halten. Daher all die Proteste unter dem Motto „No Kings“. An diesem Montag will die Bewegung beraten, wie’s weitergeht.
Aktuelles LexikonNo Kings

Was eine Bewegung immer braucht: einen Auslöser – und einen griffigen Namen.
Von Detlef Esslinger

Minnesota:Erschütterung in den USA nach Mordanschlägen auf demokratische Politiker
Ein als Polizist verkleideter Attentäter schießt mehrfach auf einen demokratischen Senator und seine Frau, fährt dann weiter zu einer Demokratin und erschießt sie und ihren Mann. Der flüchtige Täter hatte offenbar weitere Anschlagsziele.
Lesen Sie mehr zum Thema