Was für ein Leben. Was für ein Tod. Gewaltsam beides, amoralisch, menschenverachtend. Gerade deshalb ist das Ende des Jewgenij Prigoschin durch den Absturz eines - in die Luft gesprengten? abgeschossenen? abgestürzten? - Privatflugzeugs fast zwangsläufig. Der Söldner-Chef, der als Jugendlicher Jahre im Gefängnis saß und mit Hotdogs den Grundstein für ein Gastronomie-Imperium legte, blieb, was er immer war: ein Delinquent, ein Außenseiter, so devot wie unberechenbar, so aggressiv wie berauscht von sich selbst. Zwei Tage vor seinem Tod zeigte er sich in einem Video angeblich aus Afrika, in dem er schwor, Russland "noch größer" zu machen. Stunden vor dem Absturz soll er mit dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin über die Lieferung von Schulessen verhandelt haben.
MeinungRussland:Schicksal eines Außenseiters

Kommentar von Sonja Zekri
Lesezeit: 3 Min.

Prigoschins Tage waren wohl seit zwei Monaten gezählt. Unter Putin machen solche Leute Karrieren wie ein Ikarus. Erst geht es weit nach oben, dann sterben sie Verbrechertode.

Russland:Kurz mal weg
Untergetaucht, abgesetzt oder einfach nur "im Urlaub": Immer wieder verschwinden russische Generäle. Zumindest über den Verbleib des eigentlich kremltreuen Sergej Surowikin gibt es jetzt neue Informationen.
Lesen Sie mehr zum Thema