Prantls Blick:Suppenkaspar-Partei Deutschlands

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Wo ist die Volkspartei SPD hin? Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende, und Lars Klingbeil, SPD-Bundesvorsitzender, (von links nach rechts) bei der Klausurtagung der SPD-Bundestagsfraktion in Nauen. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Die SPD leidet nicht einfach nur an ihrem Kanzler, sie leidet an politischer Magersucht. Es fällt viel leichter zu beschreiben, was ihr fehlt, als das, was sie noch auszeichnet. Aus einer Volkspartei ist eine Funktionspartei geworden.

Kolumne von Heribert Prantl

Ob der Arzt und Psychiater Heinrich Hoffmann ein früher Sympathisant oder ein Gegner der SPD war, weiß ich nicht. Doktor Hoffmann hat jedenfalls eine Geschichte geschrieben, die mir immer wieder einfällt, wenn ich über diese Partei nachdenke – es ist die Geschichte vom Suppenkaspar, die im „Struwwelpeter“ steht. Dabei handelt es sich um die erste literarische Beschreibung der Magersucht. Die Verse gehen bekanntlich so: „Der Kaspar, der war kerngesund, ein dicker Bub und kugelrund; er hatte Backen rot und frisch“. Aber dann aß der Suppenkaspar seine Suppe nicht mehr. Und die Geschichte geht tragisch aus: „Am vierten Tage gar / Der Kaspar wie ein Fädchen war / Er wog vielleicht ein halbes Lot – Und war am fünften Tage tot.“

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