Prantls Blick:Die Pflicht zur Hoffnung in furchtbaren Zeiten

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Nach diesem 28. Februar könnte die Welt eine andere geworden sein: US-Präsident Donald Trump und sein Vize J. D. Vance demütigen den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij vor laufenden Kameras. (Foto: Brian Snyder/Reuters)

Ob Trumps Ukraine-Politik oder der Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer: In der Hoffnung steckt die Kraft zum Handeln. Gedanken zum Geist der Menschlichkeit.

Von Heribert Prantl

Viele kluge Menschen halten den amerikanischen Präsidenten Donald Trump für einen Blödian. Können Blödiane Frieden stiften, Frieden in der Ukraine? Vor 230 Jahren publizierte der Philosoph Immanuel Kant die Erstfassung seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“. Kant lehrt in dieser Schrift etwas sehr Wichtiges: Dass der Frieden kein natürlicher Zustand sei, sondern dass er gestiftet werden müsse. Sei nicht Donald Trump auch so eine Art Stifter, selbst wenn er sich selbst „Dealmaker“ nenne – sagen da ein paar Leute, die mir einschlägige Leserbriefe schreiben. Ein Friedensstifter? Wirklich? Der Friede, den er stiften will, wird nicht gestiftet, sondern angerichtet, er wird diktiert; Trump will die Kapitulation des überfallenen Staates Ukraine, er will, dass die Ukraine kapituliert. Er will das aus kommerziellen Gründen, um möglichst schnell die Seltenen Erden, die Bodenschätze der Ukraine, ausbeuten zu können. Beim Sinnieren über das Trumpsche Reden fällt einem daher der phonetische Zusammenhang von Kapitalismus und Kapitulation auf. Es geht Trump nicht um das Ende des Tötens und Mordens, es geht ihm um die Kapitulation der Ukraine aus kapitalistischen Motiven. Kapitalismus ist Ausbeutung; Trump will die Ukraine ausbeuten. Darin besteht der Deal, von dem er so gern redet.

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